Kinder sind die Adressat*innen, Protagonist*innen, Held*innen, Akteur*innen, (Nach)Erzähler*innen, Rollenspieler*innen, Zuhörende, Deutende von Kinder-literatur und vielen Darstellungsformen von Geschichten im Alltag. Was weitererzählt, nachgespielt, wiederholt, ausgemalt, erinnert wird, entscheiden die Kinder selber – der pädagogische Blick auf das wertvoll Erscheinende mag vorsortierend lenken, aber nicht entscheiden. Auch nicht zu lesen oder zuzuhören kann eine Entscheidung sein – ganz im Sinne der „Rechte des Lesers“ (Pennac 1994), deren erstes das Recht darauf ist, nicht zu lesen.
Damit alle Kinder Figuren finden, mit denen sie sich identifizieren können, suchen wir nach diversen Charakteren, Hintergründen und Lebenswelten in Kinder-büchern und anderen Darstellungsformen von Erzählungen; verschiedene Familienkonstellationen kommen darin ebenso vor wie unterschiedliche Interessen, Begabungen, Herkünfte, religiöse und geschlechtliche Orientierungen – sodass Kinder zwischen Identifikationsangeboten wählen, Freund*innen und Held* innen finden können. Dabei folgen wir gerade nicht (bzw. nicht nur) einem ‚Heldenschema‘, sondern lassen auch ‚leise‘ Erzählungen zu Geschichte(n) werden. [1]
Manifest für die inklusive Kindheitspädagogik
Alle verschieden!
von Lea Kohrs
Held*innen
von Fabienne Otto, Natalia Varaksina, Nina Bettex, Andreas Martin und Jenny Coellen