Wir alle befassen uns dann und wann mit Büchern. Sie haben uns schon in unserer Kindheit begleitet – sei es in der Kita, in der Schule oder in unserem privaten Umfeld – als stille Wegbegleiter oder wenn sie uns vorgelesen wurden. Auch Eltern und pädagogische Fachkräfte befassen sich mit Kinderliteratur, z. B. während der Vorlesezeit für Kinder oder in didaktischen Settings, in denen u. a. bestimmte Klassiker gegenüber Kindern vermittelt werden.
Doch wie nehmen vor allem Kinder Bücher wahr? Wie und wodurch vermitteln sie sich und wie beeinflussen sie die Wahrnehmung von Kindern? Haben Kinder die gleiche Wahrnehmung wie wir Erwachsenen oder gibt es womöglich gar keine Unterschiede? So wirklich wissen wir es nicht.
Die vorliegenden Arbeiten – 1 fachtheoretische Arbeit und 5 vielsinnliche Videos – nähern sich dem Phänomen der kindlichen Sinneswahrnehmung an, indem sie den ‚Spuren der Kinder’ folgen. Zunächst werden, im empirisch-theoretischen Teil (pdf) die kindlichen Zugänge zur Literatur erforscht und ihre vielsinnlichen Wahrnehmungen – anhand von Beobachtungen und Fotos – veranschaulicht, die zum aisthetischen Erleben und dem kindlichen Spiel überleiten. Anschließend wird die Wahrnehmung des Säuglings beleuchtet und die These erläutert, dass Bücher ‚emotionale Qualitäten’ aufweisen, die (nicht nur) auf das kindliche Wahrnehmungssystem einwirken.
Das Fazit fasst prägnante Erkenntnisse zusammen und inspiriert dazu, neue oder auch wiederentdeckte Wege des Wahrnehmens zu gehen, um Kindern vielfältige Zugänge zur Literatur zu ermöglichen. Schließlich wird zu den 5 praktischen Beispielen – 5 vielsinnlichen Videos – übergeleitet, die der Inspiration dienen sollen, aber möglicherweise auch neue Fragen aufwerfen und zu Diskussionen einladen.