von Lada Dalbeck

Titel: Marianne und die roten Zauberstiefel
Autorinnen: Marianne Hengl und Irmgard Kramer
Illustratorin: Svetlana Kilian
Erscheinungsjahr 2018
Altersempfehlung: Bis 6 Jahre
Preis: 13,50 EUR
32 Seiten
ISBN-978-399018-474-5

Klappentext zu „Marianne und die roten Zauberstiefel“

Marianne hat einen großen Traum: Sie will allein in den ersten Stock. Viele Stufen sind es. Schwierig, denn Marianne kann weder Arme noch Beine richtig bewegen. Erst als sie rote Gummistiefel bekommt, rückt ihr Traum in greifbare Nähe und das Abenteuer beginnt.

Der Reinerlös aus dem Buchverkauf geht an die Behindertenarbeit von RollOn Austria.

Rezension

Die Geschichte erzählt von dem Mädchen Marianne, das zwar mit einem besonderen Problem – Gelenkversteifung – zu kämpfen hat, jedoch beweist, dass es genauso wie andere Kinder mit starkem Willen und Mut ihre Ziele erreichen kann. Dieses Buch möchte Mut machen. Diese Botschaft wird mit einfachen Worten und schönen Bildern vermittelt. Es zeigt, dass das Mädchen mit Behinderung, wie alle anderen auch, Träume und Wünsche hat.

Marianne wird in diesem Buch nicht als ein Kind mit Behinderung dargestellt. Auch wenn Mariannes Ziel, die Treppe alleine hoch zu kommen, für sie schwer zu erreichen ist, bewältigt Marianne diese Hürde auf ihre eigene Art und Weise. Dabei spielen gerade die roten Gummistiefel, die nicht nur schön aussehen, sondern eine besondere Eigenschaft – das Nicht- Rutschen – haben, eine wichtige Rolle. Dass Marianne ihr Ziel erreicht, ist allerdings nicht nur den roten Gummistiefeln, sondern auch ihrem starken Willen und Lebensmut zu verdanken.

Das Buch ist nach einer wahren Geschichte von Marianne Hengl, die mit einer Gelenkversteifung an allen vier Gliedmaßen geboren ist, entstanden. Den Text hat die Kinderbuchautorin Irmgard Kramer in einer einfacheren kleinkindgerechten Sprache verfasst. Dieser Text wird mit Aquarellillustrationen von Svetlana Kilian begleitet. Marianne Hengl kommentiert die Illustrationen wie folgt: „Svetlana Kilian hat mich und meine Behinderung liebevoll aufs Bild gebracht. Besonders gelungen finde ich die authentische Darstellung, die so richtig die Zeit meiner Kindheit wiederspiegelt. Mit jeder einzelnen Zeichnung kann ich mich absolut identifizieren und mich zurück in die damalige Zeit als kleines Kind versetzen.“

Das Buch ist als Hardcover verarbeitet. Am Ende des Buches befinden sich zwei Seiten zum Ausmalen, ein kurzer pädagogischer Begleittext des Diplom-Pädagogen Klaus Springer, mehrere Fotos und eine kurze Lebensgeschichte von Marianne Hengl.

Diesem Buch ist anzusehen, mit welcher Liebe und Begeisterung es entstanden ist. Und eine Warnung: Die roten Stiefel beziehen sich in dieser Geschichte nicht auf ein Frauenklischee.

www.bucherverlag.com