Kathrinchen – Wassollausdirwerden

Das Buch „Kathrinchen Wassollblossausdirwerden?“ handelt von Kathrinchen, welche die Dinge gerne etwas anders angeht und ihre ganz eigene Vorstellung vom Leben hat.

Auf jeder Doppelseite macht Kathrinchen etwas, was für ihre Umwelt seltsam ist. Die Erwachsenen reagieren mit einem immer wiederkehrenden „Kathrinchen, wassollblossausdirwerden?“.
Sie jedoch hat für ihr Tun eine – für sie offensichtlich – logische Erklärung. Immer mit dabei ist ihr stacheliger Kaktus Willi.

So baut sie am Frühstückstisch einen hohen Turm aus Teekanne, Baguette, Milchkarton und allerhand anderen Frühstücksutensilien. Ihre Erklärung: Sie wird mal eine Wolkenkratzerarchitektin.
In einer anderen Szene freut sie sich darüber, wie fleißig die Spinne ihr Netz in ihrem Kinderzimmer gesponnen hat. Warum sie sich nicht darüber aufregt oder sich sogar ekelt? Ihre Antwort: „Ich werde versponnen!“.

Kathrinchens Antworten sind mal kreativ, mal trotzig, mal unschuldig und mal philosophisch. Aber eins haben sie alle gemeinsam: Sie sind immer anders, als man es erwarten würde. Manche von Kathrinchens Antworten sind allerdings auch abstrakt und ohne weitere Erklärungen vielleicht nicht direkt verständlich.

Die Bilder sind sehr bunt gehalten, der Hintergrund besteht jeweils aus ein bis zwei Farben und es werden verschiedene Techniken verwendet. So sind manche Kleidungsstücke mit computergestalteten Mustern bedruckt, Gegenstände hingegen werden simpel, aber in kräftigen Farben gezeichnet. Bilder im Hintergrund sind teilweise eingefügt, wie die Fotographie eines Skeletts beim Arztbesuch. Das lässt immer wieder andere Details in den Vordergrund treten, ohne dass es unübersichtlich wird.

Für Kinder verstecken sich viele Details im Hintergrund. So taucht auf jeder Seite der Kaktus Willi auf; neben einem Schild, welches Hunden verbietet dort ihr Geschäft zu verrichten, liegt ein Hundehaufen; in Kathrinchens Kinderzimmer hängt ein selbstgemaltes Bild von einem Fuchs, der einen Hasen frisst; ihr Kuscheltierhai badet – natürlich – mit in der Badewanne.

Einige Details sind eher für die erwachsenen „Mitleser*innen“ gedacht. So verordnet das Rezept vom Arzt, welcher Kathrinchen untersuchen soll, weil sie zuvor nackt durch den Regen lief und sich erkältet haben könnte, „Jeden Tag Spazierengehen“. Kathrinchens Mutter liest im Bett ein Buch zum Thema „Kinder bändigen leicht gemacht“. So regt es auch Erwachsene zum Nachdenken an.

Warum Kathrinchen eigentlich nicht werden lassen, was sie möchte?