Erwähnen die Informationen ausdrücklich, dass die ganze Bandbreite von unterschiedlichen kulturellen Hintergründen willkommen ist?
Diese Frage hat mich direkt angesprochen. Ich dachte dabei direkt an die Einrichtung, einen mittelständigen Kindergarten eines kirchlichen Trägers. Mir fiel schon am Anfang meines Praktikums auf, dass sowohl unter den Mitarbeiter*innen als auch unter den Kindern eine gewisse Homogenität vorhanden ist. In der Gruppe von ungefähr 20 Kindern gab es zwei Mädchen, welche eine Migrationsgeschichte haben. Diese beiden Mädchen sprachen auch kein Deutsch, da zuhause eine andere Familiensprache gesprochen wird. Es war eine U3-Gruppe und ich begann genau zum neuen KiTa- Jahr meine Praxisphase. Das heißt ich erlebte die Eingewöhnungsphase mit den Kindern. Ich habe ständig miterlebt, was für Alltagsprobleme bewältigt werden müssen, wenn eine Sprachbarriere besteht.
Es gab so gut wie nichts, was im Kontext von Mehrsprachigkeit optisch oder didaktisch umgesetzt wurde. Es hat beispielsweise keine Schilder oder Spielmaterialien gegeben, welche mehrsprachig waren. Da ich die Sprache der beiden Mädchen sprach, wurde ich die erste Bezugsperson der beiden. Ich war anfangs etwas überfordert und wusste nicht, wie ich am sinnvollsten mit der Situation umzugehen habe. Denn, wenn ich mit ihnen auf ihrer Sprache sprach, verstanden alle anderen Kinder sie nicht und ich dachte darüber nach, ob dadurch nicht eine Exklusion entstünde. Die Erzieher*innen konnten mir auch nicht genau sagen, wie ich am besten damit umgehen könnte. Sie waren einfach nur froh, dass ich genau zu der Zeit mein Praktikum dort absolvierte. Denn das Problem der Sprachbarriere bestand ja auch zwischen den Erzieher*innen und den Eltern. Einmal die Woche kam eine Sprachtherapeutin in die Einrichtung und ich fragte schließlich sie, wie ich mit den Kindern kommunizieren sollte. Denn mein Praktikum ging nur 10 Wochen und ich dachte darüber nach, was passiert, wenn ich weg bin. Die Sprachtherapeutin empfahl mir, immer zweisprachig zu antworten. Erst auf ihrer Sprache und dann auf deutsch. Dies war zu Beginn sehr anstrengend, aber erwies sich nach kurzer Zeit als sehr effektiv und ich konnte schnell beobachten, wie die beiden Mädchen langsam auch Kontakt zu Erzieher*innen und Kindern aufnahmen.
von Dilan Başaran