von Fabienne Otto
Als Kind wurde mir viel aus den Conni Büchern vorgelesen. Ich habe sie geliebt und wollte fast ausschließlich solche haben. Meine Mama las sie mir immer vor dem Schlafen gehen vor und da es sich immer um Alltagssituationen handelte, wie zum Beispiel „Conni kommt in den Kindergarten“ wollte ich am nächsten Tag genau das Gleiche erleben. Ähnlich wie Conni bekam ich ein Geschwisterkind, allerdings eine Schwester, später einen Bruder. Trotzdem versuchte ich immer genau, wie Conni zu handeln. Ich war früher eher ein schüchternes und zurückhaltendes Mädchen, was meine Mama mir immer versucht hat „abzutrainieren“. Conni sah ich dabei als Vorbild an und sagte, „wenn sie das schafft, schaff ich das auch.“ Die Geschichten hat glaube ich jeder von uns als Kind erlebt, wie zum Beispiel „man geht zum Arzt, man macht das Seepferdchen, man kommt in die Schule.“ Aus diesem Grund konnte ich mich immer sehr mit Conni identifizieren, da es Geschichten sind, die der Realität entsprechen. Sie war immer eine Heldin von mir und begleitete mich meine gesamte Kindheit.
Conni ist ein fröhliches, neugieriges und unternehmenslustiges Mädchen. Sie trägt fast immer eine rote Schleife im Haar und liebt Tiere, besonders ihren Kater Mau. Er kommt in die Familie als als Conni etwas 3,5 Jahre als ist. Mau begleitet Conni bei allen Abenteuern. Jakob ist ihr kleiner Bruder, er ist am liebsten überall da, wo Conni auch ist. Connis Mama Annette ist Kinderärztin und eine sehr geduldige Person, ihr Papa ist Ingenieur. Er geht in den Ferien gerne mit seiner Familie zelten und arbeitet gerne mit Conni im Garten.
Seit über 25 Jahren gibt es Conni bei Carlsen. Aus einem ersten eingesandtem Manuskript der Autorin Liane Schneider entstand 1992 das erste Conni- Buch: das Pixi – Buch „Conni kommt in den Kindergarten“. Conni wird in den Geschichten älter. Für die ganz Kleinen ab 3 Jahre gibt es Bilderbücher, in denen Conni im Kindergarten ist. In den Erzählbänden ist Conni 8 Jahre alt und geht in die Grundschule. In den Conni & Co Bänden kommt sie auf die weiterführende Schule.
Liane Schneider hat selber eine Tochter, die Cornelia heißt. Sie schreibt über Dinge, die auch im Leben ihrer Tochter passiert sind.
Zurückblickend kann ich sagen, dass Conni Bücher sehr von der alten „Gesellschaftlichen Normalität“ geprägt sind. Conni hat zwei verschieden geschlechtliche Elternteile, einen kleinen Bruder, ein Haustier und lebt in einem Haus. Sie ist blond und hat blaue Augen. In meiner frühen Kindheit sah mein Leben ähnlich aus, allerdings wandelte es sich stark. Immer mehr begann ich dann diese „Heldin“ anzuzweifeln. Meine Eltern trennten sich, ein Bruder und ein Elternteil starb. Ich fing an mich zu fragen, wieso war sie meine Heldin, wenn doch bei ihr alles „glatt“ läuft? Doch als Kind habe ich mir da keine Gedanken drüber gemacht. Ich fand die Geschichten einfach toll ohne sie zu werten ohne darüber nachzudenken, wie Conni aussieht, wo sie wohnt und was sie für eine Familie hat. Im späteren Leben begann ich mir erst Gedanken darüber zu machen, wie die Geschichten eigentlich geschrieben sind und wie unterschiedlich eigentlich das Leben verläuft, weshalb man sein „eigener Held“ werden sollte.