von Vivienne Ecker
Titel: Emil der hilfreiche Tintenfisch
Autor: Tomi Ungerer
Originaltitel: Emile
Erscheinungsjahr: 1960
Altersempfehlung: 4-6 Jahre
Verlag: Diogenes Verlag
Buchbeschreibung:
Das Kinderbuch „Emil der hilfreiche Tintenfisch“, wurde von Tomi Ungerer im Jahre 1960 geschrieben und illustriert. Es erschien erstmals im Oktober 2018 über den Diogenes Verlag in Deutschland. Die Geschichte handelt von einem Tintenfisch und seiner Freundschaft zu dem Tiefseetaucher und Kapitän Samofar. Nach einer mutigen Rettungsaktion, in welcher Emil den Kapitän vor einem Haiangriff rettet, nimmt der Kapitän ihn aus Dankbarkeit mit in seine Welt, an der Wasseroberfläche. Emil erweist sich als vielseitiges Wesen und beweist mit seinen Talenten in vielen kleinen Heldentaten Mut und Hilfsbereitschaft. Er wird dafür von den Menschen gefeiert. Doch er merkt schnell, dass der Ruhm ihn nicht glücklich macht. Das Meer ist sein Zuhause und der Ort, an dem er wirklich glücklich sein kann. Er kehrt zurück. Doch die Freundschaft zum Kapitän bleibt tief verankert.
Herleitung:
Begibt man sich auf die Suche nach Rezensionen zu dem Kinderbuch „Emil der hilfreiche Tintenfisch“, wird schnell ersichtlich, dass diese nur hager ausfallen. So findet man nur ein paar vereinzelte Rezensionen auf den Plattformen wie Amazon und Lovelybooks. Dies ist eine virtuelle Büchercommunity, die Leser:innen, Autor:innen und Verlagen die Möglichkeit zum Austausch von Bücherempfehlungen, -interpretationen und Fragen bietet. Da Lovelybooks mit Autor:innen und Verlagen zusammenarbeitet, Lesungen anbietet und mit direkten Verlinkungen auf Kaufmöglichkeiten hinweist, ist davon auszugehen, dass neben der Kommunikations- und Austauschplattform auch kommerzielle Zwecke verfolgt werden. Beim Durchleuchten der Rezensionen auf Amazon, wird im Vergleich der Fünf-Sterne-Bewertungsskala deutlich, dass (Stand: 17.06.2021) von neun globalen Bewertungen die Hälfte vier oder fünf Sterne und die andere Hälfte ein bis zwei Sterne vergaben. Auffällig ist hier eine gespaltene Meinung zu dem Kinderbuch. Liest man sich die Rezensionen durch, so wird auch inhaltlich schnell klar, dass die Meinungen kontrovers zu sein scheinen. Auf Lovelybooks hingegen wird „Emil“ mit nur einer fünf Sterne Bewertung und durchweg positiven Rezension gelobt.
Analyse:
Untersucht man die Rezensionen auf ihre Struktur, so fällt auf, dass nur wenige eine kurze Einführung in den Gegenstand und das Genre des Werkes geben. So beginnen die Verfasser:innen hierbei oft mit einer Wiedergabe der Eckdaten des Buches (Autor, Erscheinungsdatum, Verlag, Altersempfehlung) und schließen die Buchbeschreibung mit einer knappen Inhaltswiedergabe ab. Entgegen den Altersangaben des Autors fällt auf, dass die Verfasser:innen eine Altersspanne von 0-6 angeben. Beim genauen betrachten erkennt man, dass hier in nahezu jeder Zusammenfassung, das Ende der Geschichte „gespoilert“ wird. Dies scheint wenig verwunderlich, denn den Rezensionen nach zu urteilen scheint es, dass der Geschichte nur wenig vorweggenommen werden kann. Dass die Geschichte selbst wenig „Tiefgang“ hat, ein „abruptes Ende“ nimmt und sprachlich recht einfach gehalten ist, wird von den Rezensent:innen in Teilen der Rezensionen bemängelt. Zudem fällt auf, dass manche Verfasser:innen keine Trennung ihrer inhaltlichen Beschreibung und der subjektiven Meinung machen. So gebrauchen sie teilweise wertende Adjektive, um das Inhaltliche wiederzugeben.
Allem voran folgt in dem Großteil der Rezensionen eine Beschreibung des subjektiven Eindrucks des/der Verfasser:in und ein abschließendes Fazit, in welchem vor allem die verschiedenen Motive/Moralen des Buches, welche sich einerseits in der Freundschaft der Protagonisten und andererseits in dem Mut und den Heldentaten stecken.
Reflexion:
Betrachtet man die analysierten Punkte, lässt sich zusammenfassen, dass das besondere Augenmerk der Rezensent:innen auf den künstlerischen Kriterien des Bilderbuches liegt. Dies schließt vor allem die comichafte Darstellung der Szenenbilder mit ein. Durch dieses künstlerische Mittel des Bilderbuches werden augenscheinlich die Empfindungspotentiale der Leser:innen verstärkt. Am Ende scheinen es also die Zeichnungen des Autors zu sein, die die Geschichte zu etwas besonderem machen. Die Rezensionen selbst sind nach sehr subjektiven, gefühlsbetonten Blickwinkeln verfasst worden. Pädagogische und ästhetische Kriterien wurden hier nur sehr knapp in den Blick genommen, politische Merkmale dabei gar nicht betrachtet. Alles in allem sind die Rezensionen verständlich geschrieben, jedoch teilweise in vereinfachter und sehr kurz gehaltener Form. Es scheint offensichtlich, dass die Rezensionen von Privatpersonen, aus eigenem Interesse geschrieben wurden und nicht aus Marketingzwecken.
Quellen: